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Klima schützenKundenporträts„Gutes Gewissen statt hoher Zinsen“

„Gutes Gewissen statt hoher Zinsen“

Die Wahl des richtigen Hörgeräts ist eine sehr persönliche Angelegenheit – und setzt eingehende und individuelle Beratung voraus. Unser Geschäftskunde Bode Hörakustik macht in seinen Filialen daraus eine Tugend. Wir sprachen mit Gründer und Geschäftsführer Darius Bode über das, was seine Firma von großen Ladenketten abhebt – und warum  er sich als Geschäftsmann für die Energiewende einsetzt.

Frage: Herr Bode, Sie stellen individuell angepasste Hörgeräte her. Wie kamen Sie dazu?

Darius Bode: Ich bin gelernter Hörakustiker, habe 1990 als Angestellter angefangen und mich 2010 selbstständig gemacht. Mittlerweile betreibe ich fünf Fachgeschäfte für Hörakustik, also Hörgeräte, Gehörschutz und alles, was dazugehört.

Auf Ihrer Website charakterisieren Sie Bode Hörakustik als kleines, inhabergeführtes Unternehmen mit einfachen und schnellen Strukturen. Worin besteht da der Vorteil für Ihre Kunden?

Bode: Unsere Arbeit kennzeichnet sich natürlich dadurch, dass nichts standardisiert ist. Es geht immer um die individualisierte Ausführung von Einzellösungen. Das spielt für uns eine riesengroße Rolle und ist von den großen Ketten so nicht zu leisten. Bei uns gibt es dementsprechend keinen großen Verwaltungsapparat. Ich habe auch kein Büro, nur einen Laptop und meinen Koffer. Das Denken und Handeln ist in der Tat auf die Kundenlösung ausgerichtet. Bei großen Unternehmen – das kann ich aus eigener Erfahrung sagen – fehlt manchmal der direkte Bezug. Dabei liegt die Wahrheit doch im Kontakt zum Kunden. Der soll mit einem Lächeln rausgehen!

Darius Bode (48) kommt eigentlich aus einer Optiker-Familie. Nachdem er zuvor als Geschäftsführer einer großen Fachgeschäfte-Kette für Hörgeräte gearbeitet hatte, machte er sich 2010 selbständig und eröffnete zunächst in Hamburg einen eigenen Laden. Inzwischen sind weitere Filialen in der Hansestadt sowie in Berlin hinzugekommen. Seit 2016 bezieht die Bode Hörakustik GmbH & Co. Ökostrom von Greenpeace Energy.

Fotos: Bode Hörakustik

Technische Weiterentwicklung, etwa für mehr Energieeffizienz, ist ganz sicher ein zentraler Bestandteil Ihres Konzepts. Worauf sollte man achten, um in dieser Hinsicht immer auf dem neuesten Stand zu bleiben?

Bode: Wir arbeiten in einem High-Tech-Beruf, bekommen nahezu vierteljährlich neue Technologien präsentiert und sind somit in der Pflicht, permanent zu lernen. Da müssen wir immer vorne mitschwimmen. Wir bilden uns in Form von Trainings- oder Schulungsmaßnahmen weiter, sowohl online als auch klassisch.

Und wie entstand bei Ihnen der Wunsch, zu Greenpeace Energy zu wechseln?

Bode: Wir sind natürlich ein ziemlicher Stromverbraucher. Also haben wir ein bisschen Geld in die Hand genommen und z.B. die komplette Ladenausstattung auf verbrauchsärmere LEDs umgestellt. Wir arbeiten selbstverständlich auch mit Computern, machen Messungen am Kunden, überall läuft und brummt es. Vor diesem Hintergrund entstand der Plan, Ökostrom zu beziehen, vor allem da ich selber auch Mitglied bei Greenpeace bin.

Sind Sie auch privat Ökostromkunde?

Bode: Ja, ich bin über den Kontakt zu Greenpeace noch vor 2010 auf Greenpeace Energy umgestiegen, das war sozusagen der erste Schritt. In den Geschäften hatten wir dann zunächst auf Ökostromtarife anderer Anbieter gesetzt, sind dann aber vor zwei Jahren einheitlich zu Greenpeace Energy gewechselt. Wohl wissend, dass das erstmal mit Mehrkosten verbunden sein würde…

…die Ihnen aber nichts ausmachten?

Bode: Erstens war ich überrascht, wie gering die Mehrkosten überhaupt sind. Klar, dass Ökostrom immer etwas Besseres und Tolleres war, aber mein Eindruck ist, dass sich die Preisfindung bei allen Anbietern verändert hat. Und zweitens ist Greenpeace Energy im direkten Vergleich „Ökostrom zu Ökostrom“ aus meiner Sicht nicht deutlich teurer gewesen. Umso maßgeblicher war die Entscheidung zum sofortigen Wechsel, ich hätte allerdings auch die Mehrkosten in Kauf genommen.

Die Filialen in Hamburg und Berlin werden seit 2010 mit Ökostrom von Greenpeace Energy versorgt.

Das heißt, sie würden Greenpeace Energy auch aus unternehmerischer Sicht empfehlen?

Bode: Mir war der Wechsel vor allem unter dem Aspekt des ökologischen Gewissens wichtig. Ich konnte mir nicht sagen: zu Hause machst du alles ökotrophisch und im Geschäft bist du jetzt plötzlich Kapitalist. Natürlich versucht man in der Anfangszeit erstmal alle Kosten möglichst gering zu halten. Sobald allerdings klar war, dass sich das Ganze gut entwickelt, hatte ich noch weniger Bedenken. Also: wenn man es sich leisten kann – machen!

Warum, glauben Sie, sind nicht schon viel mehr Menschen zu Ökostromanbietern gewechselt?

Bode: Das hat womöglich mit der menschlichen Trägheit zu tun. Wenn man auf einen Konflikt wie diesen stößt, fängt man eigentlich an, nachzudenken. Ansonsten arbeitet man nur nach Routine. Und ich verstehe manchmal nicht, warum Leute in Ökofragen nicht aus ihrer Routine rauskommen. Ich denke, es ist sehr wichtig, sich zu hinterfragen und Entscheidungen, die man in der Vergangenheit getroffen hat, mal auf Wiedervorlage zu nehmen. Bei mir hat es natürlich auch eine gewisse Zeit gedauert, bis ich die Informationen zu Greenpeace Energy wahrgenommen und den Wechsel in die Tat umgesetzt habe.“

Wie würden Sie sich den Fortgang der Energiewende wünschen?

Bode: Aus rationaler Sichtweise erscheint ja vieles ganz einfach. Wie heißt es so schön: „Bewahret die Schöpfung und liebet euren Nächsten!“ Also konkret: „Macht nichts kaputt!“ Und auch die Lösungsmöglichkeiten werden immer mehr. Spannend finde ich Modelle zur Eigenversorgung, beispielsweise mit Sonnen- oder Windkraft. Da mache ich dann gewissermaßen selber Politik.

Können Sie sich vorstellen, dieses Engagement in Zukunft auszuweiten?

Bode: Die Aussicht auf Anlagen für die Eigenproduktion von Ökostrom scheint mir wie gesagt sehr reizvoll. Wahrscheinlich erstmal privat, denn da hat man im Gegensatz zur geschäftlichen Sphäre nicht zwangsläufig den Druck, dass es sich unmittelbar rechnen muss. Da bin ich dann auch Idealist. Wenn man also finanziell die Möglichkeit hat: warum das Geld auf die Bank bringen, wo man momentan ohnehin keine Zinsen bekommt? Warum nicht das Geld in eine PV-Anlage investieren? Dann ist das gute Gewissen der Zinsertrag!

Interview: Jonas Graeber