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Unverpackter Alltag im Bad

Viele von uns vermeiden bereits jetzt aktiv Plastikmüll im Alltag. Doch in Duschen und Badewannen sammeln sich weiter Massen von Plastik-Verpackungen, etwa für Duschgel, Shampoo oder Conditioner. Zig Millionen solcher Plastikflaschen werden pro Jahr in Deutschland gekauft und weggeworfen. Bisherige Alternativen sind meist feste Seifen. Doch es gibt auch eine flüssige Alternative für alle, die auch fürs Bad unverpackte Produkte wollen. Unsere Kunden Boris und Oliver von soap & precede haben sich diesem Problem angenommen.

Die beiden Hamburger Jungs haben ein Körperpflegeprodukt entwickelt, das so verpackungsarm ist wie ein festes, aber gleichzeitig den Komfort eines flüssigen Produktes bietet. Das Ergebnis ist ein hochkonzentriertes Pulver, dass Zuhause nur noch mit kaltem Wasser angemischt werden muss. So werden 90 Prozent Volumen und Gewicht eingespart sowie 95 Prozent Verpackungsmaterial.

Wir haben mit den beiden über den Entwicklungsprozess gesprochen und darüber, wie es dazu kam.

Boris und Oliver von soap and precede

Ihr beiden kommt aus der IT. Jetzt habt ihr ein Körperpflegeprodukt entwickelt. Beides hängt auf den ersten Blick nicht unbedingt zusammen. Wie kam es da zu dieser Geschäftsidee?

Boris: In der Tat denkt man bei IT nicht gleich an Körperpflegeprodukte. Unsere Idee hat auch nichts mit uns als IT-Spezis zu tun, sondern entstand, wie so viele gute Ideen, unter der Dusche. Ich fragte mich, warum man flüssige Körperpflegeprodukte kauft, die eigentlich fast nur aus Wasser bestehen. Denn im Grunde kann man mit wasserfreien Produkten für die Umwelt sehr viel erreichen. Wir stellten uns die Frage: Wie können wir das Beste aus zwei Welten kombinieren? Etwas entwickeln, das so umweltschonend wie ein festes und so komfortabel wie ein flüssiges Produkt ist.
Mit dieser Vision gingen wir in die Produktentwicklung – wir haben bei uns in der Küche ein Labor eingerichtet, erste Zutaten bestellt und das Experimentieren begonnen. Im Laufe der Entwicklung und dem besseren Verständnis der einzelnen Zutaten entstand so der Anspruch, ein 4-in-1 für Körper, Haare, Hände und Gesicht zu entwickeln. Das war nicht einfach. Aber am Ende hatten wir unser all in. WASH.

Was waren eure größten Herausforderungen in der Produktentwicklung?

Oliver: Da wir aufgrund unserer Erkenntnisse beschlossen hatten, nicht einfach nur ein Produkt ohne Wasser zu entwickeln, sondern bereits bei der Auswahl der Inhaltsstoffe neue Wege zu gehen, mussten wir viel nach Alternativen suchen. So kam es häufiger vor, dass wir einen tollen Wirkstoff gefunden hatten, diesen aber nicht verwenden konnten, weil er nicht wasserlöslich war. Auch wird bei vielen Stoffen mit Lösungsmitteln und Trägerstoffen gearbeitet. Doch das kam für uns auch nicht infrage. Nach knapp 40 Versuchen mit unterschiedlichsten Wirkstoffkombinationen hatten wir unser finales Produkt, das dann alle nötigen Tests durchlief, z.B. zur Hautverträglichkeit, der Sicherheitsbewertung und zur mikrobiologischen Stabilität.

Wie seid Ihr zu dem Thema Wasser und unverpackt gekommen?

Boris: Der Hauptbestandteil bei Körperpflegeprodukten ist Wasser. Das kommt Zuhause aus dem Wasserhahn. Also, Wasser raus aus dem Produkt und nicht mehr unnötig durch die Gegend schicken. Gleichzeitig braucht ein konzentriertes Pulver weniger Platz und damit weniger Verpackung.
Bei der Verpackung setzen wir an, indem wir unser all in. WASH. in den meisten Fällen direkt in der eigentlichen Produktverpackung verschicken. Es kommt nur noch der Adressaufkleber auf den Umschlag. Auf diese Weise entfallen auch Umverpackungen. Bei unserem Produkt fallen nur rund fünf Prozent des sonst üblichen Verpackungsmaterials an. Wenn wir noch weiter reduzieren wollen, sind Unverpacktläden wahnsinnig spannend. Dort ist das „all in. WASH. Lose“ vollkommen unverpackt erhältlich. Und dank unseres Zero-Waste-Kreislaufes werden die Schraubdosen zum Transport des Pulvers nach deren Verwendung von uns zurückgenommen, gereinigt, erneut befüllt und so immer wieder verwendet.

Das all in. WASH. umgefüllt in einen Seifenspender

Wo lasst ihr produzieren?

Oliver: Wir produzieren bei einem mittelständischen Unternehmen in Niedersachsen, weil es uns sehr wichtig war, möglichst regional zu produzieren und kurze Wege sowohl zu unserem Produzenten als auch zu unserem Versandpartner zu haben. Weil nun Herstellung wie Abfüllung in einer Hand liegen, vermeiden wir unnötige Transportwege.

Ihr spendet fünf Prozent eures gesamten Erlöses an nachhaltige Klimaschutzprojekte. Was verbindet euch mit denen?

Oliver: Aktuell handelt es sich um ein Regenwaldprojekt im Andischen Amazonas in Peru. Bei der Auswahl wollten wir einen Fokus auf den Schutz und den Erhalt unserer Fauna und Flora legen. Denn neben der Aufforstung, also dem Pflanzen neuer Bäume, finden wir es wichtig, dass Abholzen existierender Wälder zu verhindern. Vor allem der Amazonas-Regenwald als Lunge der Erde ist essenziell für die Aufrechterhaltung unserer Ökosysteme. Wir freuen uns aber auch über Ideen und Anregungen zu weiteren unterstützenswerten Projekten.

Noch eine Frage zur Energiewende: Was glaubt Ihr, können wir die Energiewende in Deutschland schaffen? Was kann jeder Einzelne Eurer Meinung nach für das Gelingen tun?

Boris: Absolut! Eigentlich sollte die Energiewende doch von allen Herausforderungen für eine nachhaltige Zukunft eine der leichtesten sein. Vor allem, weil jede:r Einzelne von uns bereits durch die Umstellung auf Ökostrom einen Teil dazu beitragen kann. Gleichzeitig muss jede:r Einzelne natürlich auch bei sich selbst etwas verändern und im Alltag kleine Schritte tun. Kleine Änderungen summieren sich und gemeinsam lässt sich so unfassbar viel erreichen. Am Ende sollten wir schließlich alle nur ein Ziel haben: Ein gesundes und würdiges Leben auf dieser einen Erde. Und es ist unsere Pflicht, dass wir allen folgenden Generationen diese Chance ebenfalls geben und eine lebenswerte Welt hinterlassen.

INFO: Wir verlosen 10 Probesets des all in. WASH.. Zum Mitmachen schreiben Sie uns eine E-Mail mit Ihren Kontaktdaten und dem Betreff „all in. WASH.“ an verlosung@greenpeace-energy.de. Einsendeschluss ist der 31.08.2021

Hendrik Voigt
Hendrik Voigt
Der Wirtschaftsingenieur mit dem Schwerpunkt Innovations- und Technologiemanagement arbeitet seit 2020 bei Green Planet Energy im Bereich Kooperationen. Als Manager Strategischer Vertrieb ist er mitverantwortlich für die Aktivitäten von Green Planet Energy im Markt.