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Nachhaltiger AlltagNachhaltigkeitstipp: Sauber waschen!

Nachhaltigkeitstipp: Sauber waschen!

 

50 % des Grundwassers ist mit Nitrat verseucht!* Die größten Verbraucher und Verschmutzer des Wassers sind Landwirtschaft und Industrie. Aber auch Abwassereinleitungen aus Kläranlagen führen dazu, dass wir Medikamentenrückstände und nun auch multiresistente Keime und Mikroplastik in unseren Flüssen finden. Was muten wir unserer Lebensgrundlage noch zu?

Wenn wir uns nicht selbst das Wasser abgraben wollen, müssen wir dringend umsteuern. Damit können wir beim Waschen und Putzen starten: In konventionellen Putz- und Waschmitteln werden meist synthetische Tenside und Phosphate verwendet, die das Wasser verunreinigen. Austauschstoffe wie Palmöl als nachwachsendes Tensid sind keine Lösung, wenn sie nicht nachhaltig angebaut werden. Aber wie können wir unser Wasser als Träger alles Lebendigen schonen und schützen?

Jürgen Hack prüft die Seifennudeln © Sodasan

Das überlegten sich auch Kerstin Stromberg und Jürgen Hack, als sie 1982 mit ihrem neu gegründeten Unternehmen Sodasan als einer der ersten Hersteller überhaupt ökologische Wasch-und Reinigungsmittel auf den Markt brachten. Wasser dient hierbei als das eigentliche Wasch- und Reinigungsmittel, reinigender Hauptrohstoff der Sodasan-Produkte ist Seife, die beim Kochen von Bio-Ölen mit Laugen entsteht. Ihr Ziel: Alle Inhaltsstoffe der Waschmittel müssen 100-prozentig biologisch abbaubar sein. So begannen die „Seifenmixer“ mit der Herstellung von Geschirrspülmitteln und Scheuerpulver in einem ausrangierten Betonmischer. Das, was früher in schweißtreibender Handarbeit geschah, wird heute in einem modernen Gebäude einer ehemaligen Farbenfabrik im ostfriesischen Uplengen gekocht, gemischt und abgefüllt. Das Unternehmen arbeitet atomstrom- und gentechnikfrei und produziert CO2-neutral. So viel Engagement wurde Ende 2017 mit dem Deutschen Nachhaltigkeitspreis belohnt.

Einen ähnlichen Weg geht der Wasch- und Reinigungsmittelhersteller Sonett, der sich schon seit 40 Jahren aktiv der Pflege des Wassers verschrieben hat. Der anthroposophische Naturwissenschaftler Johannes Schnorr entdeckte bereits Ende der 60-er Jahre die starke Verschmutzung des Trinkwassers durch Waschmittelrückstände. Er begründete die Idee des Waschens im Baukastensystem und gab damit den Anstoß zur Gründung der Firma Sonett. Dosiert der Verbraucher Waschmittel, Enthärter und Bleichmittel getrennt, können die Waschsubstanzen optimal genutzt werden. Der kleine Firmen-Trickfilm zeigt es anschaulich: Es geht auch ganz anders.

Wenn Sie auch etwas für die Erhaltung unseres Trinkwassers tun möchten, dann achten Sie beim Waschen auf biologischen Anbau und Abbaubarkeit der Waschsubstanzen, das entlastet das Grundwasser und die Kläranlagen. Mit ein paar einfachen Tipps kann jeder seinen Teil zur Schonung unserer kostbarsten Ressource beitragen:

  • waschen Sie umweltschonend mit Bioreinigern z. B. von Sodasan
  • beschränken Sie die Anzahl der Fertigreiniger
  • testen sie Waschmittel im Baukastensystem (Basis, Enthärter, Bleichmittel), z. B. von Sonett
  • nutzen Sie Hausmittel wie Soda, Essig, Zitronensäure und Natron zum Putzen
  • stellen Sie beim Waschen oder Spülen das Wassersparprogramm ein und starten Sie die Maschinen nur gut gefüllt
  • Wäsche an der Luft trocknen spart Energie
  • Biokosmetik kommt ohne Mikroplastik aus

Neben der Reinhaltung des Wassers spielt auch unser Wasserverbrauch eine große Rolle. Jeder Deutsche verbraucht am Tag durchschnittlich 130 Liter Frischwasser und über 5.000 Liter virtuelles Wasser. Das ist Wasser, welches für die Erzeugung von Lebensmitteln und Verbrauchsgütern eingesetzt wird. Hier schlummert sehr viel Einsparpotential!

Info: Wussten Sie, dass für die Herstellung einer Plastikflasche mehr Wasser verbraucht wird als sie enthält? Interessiert Sie auch, wie groß Ihr persönlicher Wasserfußabdruck ist und möchten Sie mehr über virtuelles Wasser erfahren? Wer  seine eigene Seifenküche zuhause einrichten möchte, kann sich die Grundbestandteile und Rezepte unter anderem bei Sauberkasten besorgen.

*Quelle Umweltbundesamt, Juni 2017