Wer vegan lebt, denkt bewusst über Konsum und Ethik nach. Veganer:innen entscheiden sich für einen Lebensstil, der die Rechte von Tieren wahrt und schützt.

Zudem ist der vegane Lebensstil ein effizientes Instrument, um den individuellen CO2-Fußabdruck zu reduzieren und einen eigenen Beitrag im Kampf gegen die Klimakrise zu leisten. Zu diesem Lebensstil gehört vor allem die Ernährung. Oft setzt sich diese Einstellung auch in Bereichen wie Kleidung, Kosmetik oder Umweltschutz fort: Jute- statt Plastiktaschen, Bahn statt Auto fahren und Müll vermeiden zählen zum Beispiel dazu. Oder eben die Wahl des richtigen Strom- und Gasanbieters.

Aber worauf sollten Veganer:innen achten, um einen Energieversorger zu finden, der besonders tierfreundlich ist und ihren Ansprüchen genügt?

Gutes Biogas – ja, das gibt es!

Biogas ist erneuerbar und spielt eine wichtige Rolle fürs Gelingen der Energiewende. Aber das heißt noch lange nicht, dass sämtliches Biogas auch ökologisch vorteilhaft wäre. So wirkt sich der aufwendige Anbau, Transport und die Verarbeitung von Energiepflanzen oft negativ auf die CO2-Bilanz aus. Und wenn die Ausgangsstoffe für Biogas aus Monokulturen und industrieller Massentierhaltung stammen, dann ist das mit einem nachhaltigen und ethisch verantwortungsvollen Produkt nicht zu vereinbaren.

Info: Was ist Biogas?

Biogas entsteht beim Vergären von organischen Reststoffen und Abfällen (etwa in Kläranlagen und Mülldeponien) wie auch von Biomasse aus Land- und Forstwirtschaft, seien es Pflanzenreste oder eigens angebaute Energiepflanzen. Biogas hat einen hohen Methananteil (wie Erdgas) und kann für Erdgasautos und den Haushalt genutzt werden. Biogas gilt als regenerative Energie.

Derzeit stammen große Teile der Biogase aus Gäranlagen, in denen „Energiepflanzen“ vergoren werden, die wichtigste davon Mais. Sie werden eigens für die Biogasproduktion angebaut, in riesigen Monokulturen und unter hohem Energie- und Chemieeinsatz – mit entsprechend schädlichen Folgen für Klima und Ökosysteme. Auch Gülle aus der Nutztierhaltung fließt in enormen Mengen in die Gärtanks zur Biogasproduktion. Es gibt aber auch Biogas, das ökologisch sinnvoll ist und eine echte Klimaschutzwirkung erbringt, wie beispielsweise das Biogas, das bei der Vergärung von Abfällen und Reststoffen entsteht. Weitere Informationen zur Biogasproduktion und den eingesetzten Stoffen können Sie in unserer Studie finden.

Wenn wir der Klimakrise aber etwas entgegensetzen wollen, dann brauchen wir eine Alternative zu Erdgas. Und die gibt es auch: gutes Biogas – ökologisch wertvoll und mit hohem CO2-Minderungspotenzial. Also Biogas, das auf ökologisch verantwortbare Weise produziert wird und nicht aus Tierhaltung stammt. Zum Beispiel aus Landschaftspflegematerial, aber auch aus Kläranlagen und Deponien – aber nur, wenn es sich um echte Biogas-Überschüsse handelt (und die Lieferant:innen das verkaufte gute Biogas nicht selbst zum Beispiel durch Erdgas ersetzen). Die bei solchen Verfahren gewonnenen Biogasmengen sind ethisch und ökologisch unbedenklich. Noch ist das gute Gas nicht in großen Mengen am Markt verfügbar.

So lange Ihr Biogas nicht aus nachweisbar unbedenklichen Quellen stammt, besteht also die Gefahr, dass Sie damit indirekt die Intensivtierhaltung und das damit verbundene Leid von Tieren unterstützen.

proWindgas als vegane Alternative

Eine andere, „tierfreie“ Art der nachhaltigen Gasproduktion ist das sogenannte „Power to Gas“-Konzept, kurz „Windgas“. Und das ist eine echte, vegane Alternative! Zusätzlich zu unserem Windgas-Anteil enthält proWindgas einen Biogasanteil von zehn Prozent. Dafür nutzen wir zunächst Biotonnen-Abfälle sowie Reste von heimischen Zuckerrüben, die nicht für die Nahrungsmittelherstellung genutzt werden können. Zusätzlich bieten wir eine vegane Tarifoption an, da wir nicht ausschließen können, dass in den Biotonnen-Abfällen tierische Bestandteile enthalten waren.

In der veganen Tarifoption stammt das Biogas zu 100 % aus pflanzlichen Bestandteilen aus den Reststoffen der Zuckerproduktion. Wer also bei Ernährung und Kleidung Wert auf tierfreie oder wenigstens tierfreundliche Produkte legt, der hat auch bei der Wärmeversorgung die Möglichkeit, sich für ein tierfreundliches Gas zu entscheiden.

Info: Was ist Windgas

Windgas entsteht durch den Einsatz von sauberem (Wind-)Strom: Wasser wird in einem Elektrolyseur in Sauerstoff und Wasserstoff aufgespalten und der Wasserstoff wird in das Gasnetz eingespeist.

Veganen Strom gibt es praktisch (leider) nicht

So weit, so klar. Doch wie steht es um den veganen Strom? „Hier ist die Sache komplizierter als beim Gas“, sagt Andreas Khan, Bereichsleiter Marketing bei Green Planet Energy, „denn wegen der zeitigen Rahmenbedingungen kann streng genommen kein Stromanbieter zu 100 Prozent vegan sein.“

Der Grund: Jeder Energieversorger muss laut Gesetz einen gewissen Anteil im Stromtarif für die EEG-Umlage berechnen. Über diese Umlage finanzieren Stromkund:innen und -kunden auch solche Anlagen mit, die hohen Tierschutz-Qualitätsanforderungen eben nicht genügen – wie etwa mit Gülle betriebene Biogasanlagen.

Zur Zahlung der EEG-Umlage sind alle Anbieter gesetzlich verpflichtet. Insofern können auch Ökostrom-Anbieter ihre Finanzierungsströme nur zu einem bestimmten Grad selbst bestimmen.

Die gleiche Problematik besteht übrigens auch bei Steuergeldern: Auch darüber werden möglicherweise Maßnahmen finanziert, die nicht den Maßstäben des jeweiligen Anbieters entsprechen.

Abgesehen von der gesetzlichen Einschränkung sollte ein guter Energieanbieter Wert darauf legen, dass er nur Strommengen einkauft und an seine Kund:innen weitergibt, die ohne die Massentierhaltung und Intensivlandwirtschaft produziert werden.

Hierbei heben sich die einzelnen Anbieter deutlich voneinander ab. Denn es gibt viele Energieversorger, die mit Nebenprodukten aus der Tierhaltung arbeiten.

„Green Planet Energy tut das nicht – und unsere Ökostromprodukte unterliegen den strengen Kriterien der Umweltschutzorganisation Greenpeace“, sagt Marketingleiter Andreas Khan. „Unsere Energiegenossenschaft gilt deshalb zu Recht als Ökoenergieanbieter mit hohem veganen Anspruch.“

Kriterien für tierfreundliche Stromanbieter

Fazit: Tierfreundlich ja, vegan nein

Auch wenn die Idee von reinem, veganen Strom leider nicht vollständig umsetzbar ist, kann ein ambitionierter Ökostromanbieter eine Menge bewegen, um sein Stromangebot möglichst tier- und umweltfreundlich zu gestalten und einem veganen Lebensstil entgegenzukommen.

Wenn Sie also einen möglichst veganen Stromanbieter suchen, sind der Verzicht auf Energie aus Massentierhaltung und Intensivlandwirtschaft erste Ansatzpunkte. Doch welche weiteren Kriterien machen einen tierfreundlichen Stromanbieter aus? Wasserkraft ist so ein Thema, hier liegt das besondere Augenmerk auf dem Fischschutz.

Fragen, die Sie stellen sollten: Verfügen die Anlagen über Fischtreppen? Gibt es sonstige Einrichtungen zur Fischwanderung? Ist dafür gesorgt, dass die Bachläufe durchgängig sind?


Die Windkraftanlagen für die möglichst tierfreundliche Stromproduktion sollten einen ausreichenden Abstand zu Nationalparks, Biosphärenreservaten, geschützten Biotopen und Vogelschutzgebieten einhalten.

Eine sogenannte Flora-Fauna-Habitat (FFH)-Verträglichkeitsvorprüfung soll dafür sorgen, dass die Lebensräume der Tiere in dem Gebiet sich durch den Bau und den Betrieb von Windrädern nicht deutlich verschlechtern.

Vor allem die in der jeweiligen Region vorkommenden Vogelarten, Brut- oder Gastvögel sollten besonders beachtet werden. Wenn zu bestimmten Zeiten Fledermäuse in der Nähe der Windräder unterwegs sind, sollten die Rotoren stillstehen.

Mit unseren Wurzeln in der Umweltschutzorganisation Greenpeace sind uns Umwelt- und Naturschutz von jeher und in besonderem Maße wichtig. Dieses Engagement wurde in der Vergangenheit mit Auszeichnungen und Empfehlungen gewürdigt. Zahlreiche Vereine und Verbände empfehlen den Wechsel zu Green Planet Energy als tierfreundlichstem Energieversorger.

Mit proWindgas bieten wir zudem als erster Energieversorger einen Gastarif an, der die innovative Windgas-Technologie fördert. Hierfür wurden wir bereits mit dem „veganen innovationspreis 2012“ der veganen gesellschaft deutschland e.v. ausgezeichnet.


Als veganer Stromanbieter empfohlen von


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Der Import von Soja – hauptsächlich für Tierfutter – war in der Vergangenheit der Faktor, der am stärksten zur weltweiten Entwaldung und den damit verbundenen Emissionen beigetragen hat. Um den wachsenden Bedrohungen für Gesundheit und biologische Vielfalt zu begegnen, müsste die EU bestrebt sein, die Produktion und den Verbrauch von tierischen Erzeugnissen drastisch zu senken. Wie dieser Wandel erreicht werden kann, erfahren Sie in der Studie!